Pfingsten 2007: Peter Rohland-Ausstellung

Dex (Wolfgang Züfle) erläutert die Ausstellung - Foto: Ingo Nordhofen

Dex (Wolfgang Züfle) erläutert die Ausstellung – Foto: Ingo Nordhofen

In der Waldecker Freilichtbühne war über Pfingsten 2007 eine professionell gestaltete Ausstellung über den Namensgeber der Stiftung, Peter Rohland, aufgebaut. Auf acht Tafeln im Format 90 x 150 cm waren, graphisch gekonnt angeordnet, Texte und Bilder zu Leben und Werk des 1966 mit 33 Jahren verstorbenen Sängers und Liedhistorikers zu sehen. Ergänzend waren weitere sechs Tafeln des Berliner Vereins Lied und soziale Bewegungen e.V. über die sechs Waldeck-Festivals Chanson Folklore International der Jahre 1964 bis 1969 aufgehängt. An der Initiierung und Gestaltung dieser Festivals hatte Peter Rohland noch unmittelbar Anteil gehabt. Die Tafeln aus Berlin waren Teil der Jubiläumsausstellung von 2004 Burg Waldeck und die Folgen, die damals auch auf der Waldeck präsentiert wurde.

Die Waldeck-Freunde mike und dex hatten seit Jahresbeginn auf den Spuren von Peter Rohland – pitter – geforscht und Material zusammengetragen. Vor allem im Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg, dem in den neunziger Jahren der von Matthias Vogel gesammelte Nachlass von pitter übergeben worden war, hatten sie Dokumente gesichtet und kopiert. Auch die Familie war eingeschaltet. Ingrid Thörner, pitters Schwester, hat weitere alte Fotos beigesteuert. Dedo Asshoff, der Bruder, nahm regen Anteil und half, die Ausstellung in der Bühne zu positionieren. Er wird weiteres Material beisteuern.

So kam ein guter Überblick über die Biographie von pitter und über die wichtigsten Etappen seines Schaffens für das deutsche Lieder-Revival zustande. Die Ausstellung konnte mit Originalzitaten aus seiner Feder belegen, dass pitter nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern auch ein engagierter Lied-Historiker und nüchtern reflektierender, politisch wacher Interpret seiner eigenen Forschungsergebnisse war. Etwa mit dem viel zitierten Satz: „Ich glaube, es ist an der Zeit, den Nebel auseinander zu blasen, mit dem die Romantiker und völkischen Ideologen unsere Volkslieder umgeben haben.“ Die Ausstellung zeigte auch wichtige Kritiken und Berichte über seine Auftritte.

Als gute Idee erwies es sich, zwei Audio-Abhörstation mit je zwei Kopfhörern zu installieren und darauf das vollständige, auf CD publizierte Lied-Programm von pitter im mp3-Format abrufbereit portioniert per Tastendruck anzubieten. Die Stationen waren stark belegt, teilweise wurden Lieder vom animierten Hörer kräftig mitgesungen. So kam in der Ausstellung auch die gerade bei pitter wichtige akustische Dimension seiner Persönlichkeit gut zur Geltung.

Die Ausstellung wurde inzwischen bei der Sommertagung des Mindener Kreises Ende Juni in Uelzen gezeigt und kann für weitere Anlässe angefordert werden.

Für einzelne Interessenten bietet die Stiftung die Ausstellungsblätter im A3-Format zum Preis von 20 € an. Auch die von der Stiftung publizierte CD „Peter Rohland – die frühen Lieder“ kann für 20 € bezogen werden. Sofern Versand erforderlich wird, kommen Portokosten hinzu.

Der Ausstellungseröffnung ging die Präsentation von Stiftungsidee und -zweck im Sälchen voran. Ebenso ein Vortrag von Eckard Holler, dem pitter-Biografen, der ein Jahr zuvor zum vierzigsten Todestag von pitter bei einer Gedenkveranstaltung im Schwäbischen gehalten worden war. Die Biografie* kann ebenfalls über die Stiftung oder über www.jugendbewegung.de bezogen werden.

Weitere Aktivitäten der Stiftung sind in Vorbereitung. Sie werden dann auf der Homepage www.peter-rohland-stiftung.de und sonst in geeigneter Weise angekündigt.

molo

* Eckard Holler: Peter Rohland. Volksliedsänger zwischen bündischer Jugend und deutschem Folkrevival,

Reihe puls Nr. 24, Stuttgart 2005, 64 Seiten, ISSN 0342-3328, www.jugendbewegung.de/verlag.

Köpfchen 2/2007, Seite 16f.