WaldeckKulturStipendium: Erfahrungsbericht Salma

Liebes Team des Waldeck-Kultur-Stipendiums,

ich möchte mich ganz herzlich bei euch für die Möglichkeit auf der Burg Waldeck zu leben bedanken. Ich werde diese Zeit nie vergessen, die mir so viel Kreativität, Ruhe und den Spaß an der Musik zurückgegeben hat.

Die Burg Waldeck ist ein sehr inspirierender Ort und auch die Menschen, die dort Leben und die ich dort treffen durfte, waren etwas Besonderes. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und konnte mich endlich wieder ganz auf die Musik konzentrieren.

In meiner Bewerbung hatte ich geschrieben, dass mir durch meinen eher stressigen Alltag der letzten Jahre wenig Raum geblieben ist, um einfach mal wieder Musik zu machen. Ich hatte zwar dieses und letztes Jahr viele Konzerte (ca. 30 pro Jahr), aber macht es doch einen Unterschied, ob man für andere Musik spielt oder für sich selbst. Und das „für sich selbst“ war mir etwas abhandengekommen. Durch das Stipendium konnte ich wieder einen Bezug zur Musik finden, der auch gesund für mich ist. Und tatsächlich kann ich nur in so einem stressfreien Umfeld Lieder schreiben und kreativ sein. In den zwei Wochen auf der Burg
Waldeck konnte ich den Spaß an der Musik wieder für mich entdecken und mich ausprobieren. Es hat so gut getan den ganzen Tag zu singen, Gitarre und Klavier zu spielen.

Zu wissen, dass die einzige Aufgabe in den nächsten zwei Wochen Musik machen ist, ist ein wundervolles Gefühl und ich wünschte, ich hätte es geschafft länger auf der Burg Waldeck zu bleiben. Es sind einige Musik-Ideen entstanden, die wir als nächstes in der Band arrangieren werden. Neben dem Wiederfinden meiner Musik hat mich besonders die Auseinandersetzung mit einem professionellen Aufnahmeprogramm weitergebracht. Es hat etwas gedauert, bis ich mich in Logic Pro X eingearbeitet hatte. Das bedeutete Zeit und Geduld, die ich die letzten Jahre einfach nicht gefunden habe. Ich kann mich mit Hilfe des Programms über die Gitarre hinaus ausprobieren und schon etwas an Bandarrangements arbeiten und Gesangsharmonien testen. Vor der Waldeck, war tatsächlich die Angst, mich jetzt erst mal mit einem Aufnahmeprogramm herum zuschlagen, ein Grund für mich die Gitarre erst gar nicht in die Hand zu nehmen. Dabei ist es so wichtig, gerade wenn nicht viel Zeit da ist. Dann hilft es die „Schnipsel“ ordentlich aufzunehmen, um zu einem späteren Zeitpunkt weiter daran zu arbeiten. Endlich konnte ich diese Angst überwinden und freue
mich jetzt richtig, auch mit wenig Zeit, Stück für Stück wieder an meiner Musik und neuen Liedern zu arbeiten. Das ist wundervoll! Ohne irgendwelchen zeitlichen oder leistungsorientierten Druck konnte ich auch endlich mein Klavierspiel wieder etwas
auffrischen. Dies hilft mir wiederum beim Komponieren und Arrangieren neuer Stücke.
Besonders spannend und lehrreich war auch die Zeit mit meiner Bandkollegin Lisa. Es war für uns beide das erste Mal, dass wir gemeinsam an Liedern gearbeitet oder komponiert haben.

Da wir uns gut ergänzt haben, hat es sehr gut funktioniert. In unserer Zusammenarbeit ist u.a. das Lied „Vegi Gudrun“ entstanden, ein Lied über ein vegetarisches Krokodil. Es ist noch nicht ganz fertig und wird noch mit der Band arrangiert werden. Lisa und ich konnten auch an einigen Arrangements bezüglich zweiter Stimmen von älteren Liedern arbeiten. Es war einfach schön, soviel Zeit für Musik zu haben.

Ohne dieses Stipendium hätte ich vielleicht nicht so leicht zur Musik zurückgefunden. Damit meine ich, dass ich endlich wieder den Spaß an der Musik sehe und die Leichtigkeit, die es zum Kreativ-sein braucht. Wir beide, Lisa und ich, bedanken uns noch einmal für diese tolle Zeit auf der Burg Waldeck, die uns durch das Waldeck-Kultur-Stipendium ermöglicht wurde.
Ihr hört von uns!

Liebe Grüße
Salma und Lisa